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60 kg
Heute lassen sich die Deutschen im Durchschnitt 170g Wurst- und Fleischwaren pro Tag schmecken. Das sind circa 60 kg Fleisch pro Jahr. Mit anderen Worten: Der ungebändigte Wille zur Wurst ist ein kulinarischer Immoralismus oder Nietzscheanismus, den gegenwärtig die Meisten von uns praktizieren. Nietzsche selber – in seinem verzweifelten Bestreben, ein anderer, neuer, „höherer Mensch“ zu werden – begann die Wahrheit seines irren Willens zur Wurst am eigenen Leib zu spüren und setzte zu einer leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit seiner kulinarischen Wurstlust an. Er hörte auf „die große Vernunft des Leibes“, wie er sagt, und brachte den Mut-Willen auf, sich von diesem „einverleibten Grundirrtum“ zu befreien. Dem Grundsatz seiner Lebenskunstlehre treu, dass das eigene Tun und Lassen den Mitmenschen ein Beispiel geben sollte, entschied sich der Philosoph für das vegetarische Selbstexperiment, fleischlos glücklich zu werden.
Harald Lemke – Über das Essen
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